Er goss geschmolzenes Aluminium in eine Wassermelone – mit diesem erstaunlichen Ergebnis hat er nicht gerechnet

Kevin Kohler muss aufpassen. Er hat einen Behälter mit geschmolzenem Aluminium, der so heiß ist, dass man ihn nicht anfassen kann. Außerdem hat er - wie der Zufall so will - eine Wassermelone mit herausgeschnittener Mitte. Als er schließlich beide Elemente vereint, ist das Ergebnis mehr als überraschend...

Kohler macht das nicht etwa in einem Labor, sondern bei sich zu Hause im Garten. Wenn du also Platz hinterm Haus hast, kannst du das Experiment nachmachen. Das geht aber nur mit der richtigen technischen Ausrüstung! Wir wollen schließlich nicht, dass du dich verbrennst oder noch Schlimmeres passiert.

Kannst du dir das vorstellen? Vor dir steht eine riesige Wassermelone und du hantierst ganz vorsichtig mit einem kochend heißen Behälter voller flüssigem Metall. Dann zielst du vorsichtig und fängst an, das Aluminium dort hineinzugießen. Passiert jetzt wohl etwas Dramatisches? Wird es eine Explosion geben?

Mit einer Wassermelone voller geschmolzenem Aluminium kann tatsächlich etwas Schockierendes passieren. Das fand Kohler jedenfalls. Du wirst nicht fassen können, was The Backyard Scientist von YouTube bei dem Experiment in seinem Garten entdeckt hat.

Kohler machte seine Experimente nicht immer im Garten. Es hat alles während seines Chemiestudiums an der University of South Florida Angefangen. Dort filmte er seine wissenschaftlichen Versuche in seinem Wohnheim - was ist nun die bessere Idee?

In Kohlers ersten Videos sind relativ kleine Experimente zu sehen. In seinem allerersten Upload zeigte er den Zuschauern, was man mit Borax machen kann. In einem Beispiel demonstrierte er ihnen, dass sie damit Feuer grün färben können. Außerdem zeigte er den YouTubern, wie sie aus dem Putzmittel ihre eigenen Kristalle herstellen können. Das war schonmal ziemlich cool, und bald ging er zu größeren und besseren Dingen über.

Die ersten Videos haben nicht ganz so viel Aufsehen erregt wie das erste Experiment mit geschmolzenem Aluminium. Kohler schüttete die Flüssigkeit in einen Pool, um zu sehen was passiert. Das Ergebnis war wirklich beeindruckend. Das silbrige Metall kühlte in tränenförmige Stückchen und lagerte sich dann als klecksartige Masse auf dem Boden des Schwimmbeckens ab.

Das Video mit dem Aluminium im Pool wurde mehr als 10.000 Mal angeklickt, und so wurde Kohler klar, dass seine größeren Experimente mehr Aufmerksamkeit erregen würden. Das beflügelte seine Fantasie und so dachte er sich immer extremere oder außergewöhnlichere Experimente aus. Zu unserem Glück hat er sie alle gefilmt! So sind wir zu dieser erstaunlichen Sache mit Aluminium in Wassermelonen gekommen.

Auf der Liste von Kohlers wahnsinnigen Experimenten findest du auch eines, bei dem er seinen Pool in Brand setzte. Das ist dir immer noch nicht verrückt genug? Also um die Flammen zu löschen, schüttete er dann flüssigen Stickstoff über das Feuer. Ein anderes Mal erhitzte er Salz, bis es flüssig wurde, und schüttete es dann in ein Aquarium. Diese Kombination führte zu einer großen Explosion - ein schockierendes Ende, das er auf Film gebannt hat.

Natürlich geht es bei Kohlers Experimenten nicht nur um Feuer, geschmolzenes Metall und Explosionen. Seine Zuschauer können dabei auch etwas lernen. In einem Gespräch mit dem Magazin SRQ in 2016 sagte er: "Indem ich die Wissenschaft dahinter erkläre, wird es mehr als nur Unterhaltung. Es ist etwas Neues und gleichzeitig Lehrreiches." Und in der Tat können wir sogar aus der Kombination von Aluminium und Wassermelone etwas lernen!

Die Zuschauerzahlen bestätigen, dass diese Kombination funktioniert. Schließlich hatte Kohlers YouTube-Kanal so viele Follower - und Werbekunden - dass er beschloss, sein Studium vorübergehend auf Eis zu legen und The Backyard Scientist zu seinem Vollzeitjob zu machen. Diese Entscheidung hat sich ausgezahlt: im Dezember 2020 hatte sein Kanal unglaubliche 4,64 Millionen Abonnenten.

Wenn er ein gefährliches Experiment macht, gibt Kohler nie eine Warnung an die Millionen von Menschen, die ihm folgen. Zu SRQ sagt er: "'Versucht das nicht zu Hause' werdet ihr von mir nicht hören. Denn eigentlich würde ich gerne sehen, dass mehr experimentiert wird und die Leute neue Dinge ausprobieren. Solange sie vorsichtig sind, versteht sich!"

Auf der Hauptseite seines YouTube-Kanals warnt Kohler die Fans von The Backyard Scientist allerdings doch: "Fast alles, was ich hier tue, kann als gefährlich angesehen werden! Wenn du die Experimente in meinen Videos unbedingt zu Hause ausprobieren willst, dann denke immer daran: Wer mit dem Feuer spielt, kann sich verbrennen." Deshalb sei lieber vorsichtig, wenn du das Wassermelonen/Aluminium-Experiment selbst durchführst.

Einige von Kohlers brisantesten Experimenten haben das bewiesen - und für die meisten Schlagzeilen gesorgt. Vielleicht sollte man lieber keines davon als "Versuch auf eigene Gefahr" bezeichnen. Man achte auf sein "Raketen-angetriebener Fidget Spinner"-Video. Diese kleinen Geräte wurden ursprünglich als beruhigendes sensorisches Spielzeug für Menschen mit Autismus, Angstzuständen und ADHS entwickelt. Kohler hatte damit etwas anderes vor!

Als die Fidget Spinner in aller Munde waren, wurde Kohler auf die kleinen Handkreisel aufmerksam und hat sich damit etwas ausgedacht. Und wie es sich für The Backyard Scientist gehört, war sein Experiment verdammt gefährlich.

In einem Versuchsaufbau von The Backyard Scientist filmte Kohler, wie er Raketen an dem Fidget Spinner befestigte, die das Gerät auf eine Spitzengeschwindigkeit von 5.294 Umdrehungen pro Minute beschleunigten. Das klingt cool, aber bei der ersten Aufnahme löste sich eine der Raketen von dem Spielzeug - und schoss beinahe in den Knöchel seiner Freundin.

In den faszinierendsten Eperimenten von The Backyard Scientist geht es um geschmolzenes Metall. Wir hatten vorhin schon berichtet, wie er glühend heißes Aluminium in einen Swimmingpool schüttete. Das Gleiche hat er mit einer Lavalampe und einem angeschlossenen Toaster gemacht. Er hat sogar mal ein Steak auf dem Zeug gebraten! Aber bei seinem interessantesten Experiment hat er die silbrige Flüssigkeit in eine Wassermelone gegossen.

Wassermelone ist ein leckerer Snack für zwischendurch. Sie ist auch eine tolle Quelle für Experimentatoren auf der ganzen Welt geworden. Allerdings geht es den meisten dieser Leute um weit weniger gefährliche Experimente, als geschmolzenes Metall in das Innere der Frucht zu schütten.

Zum Beispiel eignet sich eine ausgehöhlte Wassermelone perfekt für eine Vulkansimulation - ja, genau so, wie du es damals im Naturkundeunterricht in der Grundschule gemacht hast! Wenn man Essig mit Natron in die Frucht schüttet, entsteht eine blubbernde Explosion. Wenn sie dann aus der Schale der Wassermelone ausbricht, sieht das einfach mega cool aus.

Außerdem ist die Wassermelone zu einem überraschenden Medium für Künstler auf der ganzen Welt geworden. Man vermutet, dass diese Kustform ihren Ursprung in Thailand hat, wo das Schnitzen von Früchten schon seit Hunderten von Jahren praktiziert wird. Menschen auf der ganzen Welt haben mittlerweile Werke erschaffen, die ihr Publikum erfreuen. Das Wassermelonen-Experiment von The Backyard Scientist war jedoch rein wissenschaftlich angelegt, nicht um Kunst zu schaffen.

Immerhin wollte Kohler glühendes Aluminium in die Frucht gießen. Und vergiss nicht: Da seine bisherigen Experimente meistens zu Explosionen, Rauch und Schmelzen geführt hatten, würde man auch hier nichts anderes erwarten.

Die Herangehensweise an das Experiment war simpel. Kohler wollte eben einfach nur heißes Aluminium in die Wassermelone gießen und dann sehen, was passiert. Zu Beginn des Videos sieht man also seine Freundin, wie sie ein Loch in die Mitte der Frucht bohrt. Kohler erhitzt das Metall etwas abseits mit einem Bunsenbrenner.

Kurz bevor The Backyard Scientist das Metall in die Wassermelone gießt, fragt er seine Komplizin, was ihrer Meinung nach passieren wird. Sie antwortet schlicht und einfach: "Sie wird explodieren." Nach ihrer Erfahrung mit Kohlers bisherigen Experimenten muss sie das Gleiche erwartet haben.

Während die Video-Dokumentation läuft, erzählt Kohler, was passiert - und es ist ganz und gar nicht explosiv. Als er das geschmolzene Aluminium in die Wassermelone gießt, knistert es nur ein wenig. Es passiert nichts Großartiges - nur ein paar "kleine Verpuffungen", wie Kohler es nennt. Bitte sei jetzt nicht enttäuscht! Das Beste kommt noch.

The Backyard Scientist sagt: "Im ersten Moment sieht man, dass ich etwas Aluminium verschüttet habe. Aber sobald ich das Loch richtig getroffen habe, beginnt es mit der Flüssigkeit in der Wassermelone zu reagieren und versprüht sie im ganzen Garten. Das Gras in der Nähe fängt an zu brennen, aber die Frucht selbst bleibt unversehrt."

Bevor er den nächsten Schritt tut, lässt Kohler die Wassermelone abkühlen. Da sie wider Erwarten nicht explodiert ist, muss er sie nun selbst öffen, um zu sehen was passiert ist. Da seine YouTube-Follower auch ein eher feuriges Ende erwartet hatten, waren sie jetzt erst recht gespannt.

Kohler sagt dann: "Nun bin ich wirklich neugierig, wie es im Inneren der Wassermelone aussieht. Wir werden sie also aufschneiden und nachsehen, wie weit das Aluminium gekommen ist." Und als er schließlich das Fruchtfleisch freilegt, sieht alles ganz normal aus. Jedenfalls bis jetzt!

Sobald die Frucht geöffnet ist, beschreibt The Backyard Scientist seine Beobachtung darüber, was sich verändert hat - es ist nämlich etwas, was seine Zuschauer nicht selbst erleben können: "Sie stinkt." In der Beschreibung zu seinem YouTube-Video geht er näher darauf ein: "Für diejenigen, die es genauer wissen wollen: kränklich süß mit einer Basisnote von brennendem Haar."

Der Geruch kann Kohler nicht davon abhalten, vorsichtig weiter in der Frucht zu stochern. Es dauert nicht lange, bis er beim genaueren Hinsehen erkennt, wo das Aluminium geblieben ist. In dem Video ruft er: "Oh, es ist in die Kerne geflossen!"

The Backyard Scientist sieht sich das genauer an und meint: "Das ist ja noch cooler, als ich dachte." Dann braucht er einige Zeit, die versengt riechende Frucht wegzuschneiden, um an den Aluminiumkern zu kommen. Ja, das Metall hat tatsächlich alle Lücken gefüllt, in denen normalerweise die kleinen schwarzen Kerne der Wassermelone zu finden sind.

Nachdem er das gegossene Aluminium aus der Frucht zum Vorschein gebracht hat, findet Kohler die wissenschaftliche Erklärung für das Ergebnis seines Experiments: "Das Aluminium muss die kleinen Kanäle in der Wassermelone gefunden haben, die die Samenkammern miteinander verbindet, und das hat zu diesem fantastischen Guss geführt."

The Backyard Scientist hätte dieses Ergebnis seines Experiments mit geschmolzenem Metall nie erwartet: "Das ist völlig unbeabsichtigt. Ich dachte, es würde nur ein dummes Video werden, in dem eine Wassermelone explodiert". Um sicherzugehen, dass seine Ergebnisse nicht zufällig zustande kamen, tat er also, was jeder gute Wissenschaftler tun würde.

Nein, The Backyard Scientist kann es nicht bei einem Aluminiumexperiment belassen. Er wiederholt dasselbe Verfahren, verwendet aber für den zweiten Durchgang noch mehr geschmolzenes Metall. Und das Ergebnis? "Der zweite Guss ist genauso cool geworden wie der erste", verrät er.

Kohler war nicht der einzige, der so sein Wassermelonen-Experiment so cool fand. Seit er das Video in 2005 auf YouTube hochgeladen hat, wurde es über 32 Millionen Mal aufgerufen. Das ist mega oft! Fast 6.000 Zuschauer haben den Clip sogar kommentiert.

Einer der Kommentatoren sagte: "Das hat mich total begeistert. Die dabei entstandene Skulptur sollte man unbedingt behalten." Andere würden diese Kreationen von The Backyard Scientist kaufen, falls er jemals einen Online-Shop eröffnen würde.

Ein paar lustige Kommentare gab es natürlich auch. Es wurden Vergleiche gezogen zwischen den Aluminium-Innenseiten der Frucht und - einem prähistorischen Skelett. Jemand scherzte: "Wie genial es ist, dass ausgerechnet in genau dieser Wassermelone, die er ausgewählt hat, um geschmolzenes Aluminium hineinzugießen, ein kleines Dinosaurierskelett versteckt ist! Wie groß sind die Chancen?" In der Tat...

The Backyard Scientist hatte von seinen wilden Experimenten noch lange nicht genug. Sein Video vom Januar 2019 hat eindeutig den Nerv der YouTuber getroffen: Es wurde unfassbare 39 Millionen Mal aufgerufen. Der Titel des Clips "Pouring lava in my pool!" (Ich gieße Lava in meinen Pool") hat einige Köpfe virtuell verdreht.

Als Erstes musste Kohler in seinem Garten natürlich Lava herstellen. Also erhitzte er Vulkangestein in einem Schmelztiegel, den er in einer Schmiede gefunden hatte. Um die Steine zu flüssiger Glut zu machen, musste er sie auf unglaubliche 2.400 °C erhitzen. Das solltest du nun wirklich nicht zu Hause ausprobieren!

Natürlich hat Kohler nur eine kleine Menge Lava zur Verfügung, keinen ganzen Vulkan! Was er aber ins Wasser gießt, sorgt für ein aufsehenerregendes Schauspiel. In dem Clip sieht man, wie das geschmolzene Gestein spuckt und dampft, sobald es auf das Wasser trifft. Dann wird es schnell fest.

Schließlich bekommt die abgekühlte Lava die Konsistenz von Sand. Was für eine Enttäuschung für The Backyard Scientist und seinen Teamkollegen! Sie hatten sich vorgestellt, dass sich das geschmolzene Gestein in ein Kunstwerk verwandeln würde. Stattdessen gab es nur eine riesengroße Sauerei!